Am Samstag, den 5. April unternahmen wir mit Gewässerexperte Frank
Steinmann eine Exkursion in 3 Etappen. Wasserqualität, Bewuchs sowie die Lebewesen im Bachbett, unter Steinen und Wurzeln wurden untersucht.
Bachläufe wurden schon vor Jahrhunderten begradigt und an die Bedürfnisse landwirtschaftlich tätiger Menschen angepasst. Mit dem Bau von Kläranlagen konnte die Gewässergüte wieder verbessert werden, ökologisch einwandfrei ist sie dennoch nicht. Klimawandel, moderner Lebensstil und Landwirtschat erfordern hier weitere Maßnahmen.
Dort wo der Bach sich schon tief in die Umgebung eingegraben hatte, war die erste Station. Der Experte Steinmann beschrieb anschaulich das Ökosystem Bachlauf und berichtete vom teils schlechten Zustand der Bäch im Westerwald.
Die in unseren Bächen vorkommenden Fischarten hatte er gleich mitgebracht und konnten durch die Teilnehmer bestaunt werden. Nach der Exkursion wurden die Tiere gleich wieder in die Freiheit entlassen.
Fotos: Frank Ebendorff
An einem Zulauf der Nister bei Niederroßbach sahen wir uns die Spuren eines dort ansässigen Biberpaares näher an.
Deutlich zu sehen der Biberdamm, den das Paar hier errichtet, und das einen nicht unerheblichen Bereich der Aue überflutet hat.
Vor 3 Jahren auch hier zurückgekehrt, schaffen die Biber neue artenreiche Lebensräume in und am Gewässer.
Deutlich zu sehen die vom Biber gefällten Bäume und Sträucher. Auch vor dicken Stämmen macht der Biber nicht halt.
Anschließend setzen wir unsere Exkursion einige Kilometer bachabwärts in der Näher der Hilpischmühle zwischen Höhn und Großseifen fort.
Frank Steinmann führt uns zu einem besonders schönen und natürlichem Abschnitt des Flüsschens Nister.
Leider war durch das sehr trockene Frühjahr der Wasserstand äußerst niedrig.
Herr Steinmann hatte für die Kinder Becherlupen dabei, die Kinder hatten Kescher mitgebracht und nach einem kurzen Fußmarsch zur Nister ging es auch schon los.
Es wurden Steine umgedreht und Bachkies aufgewühlt um so die kleinen Bachbewohner in die Kescher zu treiben.
Gewässerökologe Frank Steinmann bestimmte die gefundenen Tiere und erzählte einiges Interessante zur Lebensweise der Bewohner im Bachkies.
Ein intakter Auwald ist ein Lebensraum von hochgradiger Diversität, erklärt Frank Steinmann. Eine vielfältige Lebensgemeinschaft von Tier- und Pflanzenarten findet in ihm ihr Habitat entlang des frei fließenden Baches mit all seiner ungebremsten Dynamik. Auenwälder bedürfen eines besonderen Schutzes, denn sie gehören zu den stark bedrohten Lebensräumen in unserer Kulturlandschaft! Vergleicht man diesen wenige hundert Meter langen Abschnitt der Nister mit dem im Grün- und Weideland gelegenen und durch den Menschen geprägten Bereich, wird einem schnell klar, warum Flüsse und Bäche auch als Lebensadern bezeichnet werden. Hier werden die Kinder fündig und entdecken Bachflohkrebse. Wir müssen nachdenken, wie wir mit unserem wichtigsten und am besten kontrollierten Rohstoff und Lebensmittel Trinkwasser umgehen, sagt Frank Steinmann. Die Nister hat seit Jahren ungelöste Probleme mit der Wasserqualität und strukturellen Defiziten. Insbesondere der Oberlauf braucht mehr Beachtung. Gewässerökologe Steinmann verabschiedet sich mit aufmunternden Worten von den Kinder und Eltern, die so gut mitgearbeitet und Bachhindernisse geschickt überwunden haben.