Geheimnisvolle Nachtfalter auf der Sommerwiese
Leuchtabend mit Schmetterlingskenner Rainer Roth am 14. Juli 2023
Nachdem der erste Leuchtabend mit Schmetterlingskenner Rainer Roth zur Hälfte dem Wetter zum Opfer gefallen war, konnte der zweite Termin in Westerburg ohne Probleme stattfinden.
Mit 16 interessierten Teilnehmer war die Veranstaltung gut besucht und die meisten hielten auch bis zu Ende durch.
Zu Beginn der Veranstaltung zeigte Schmetterlingskenner Roth die Vielfalt von Schmetterlingsarten die in unserer Region vorkommen und leider teilweise vorkamen, anhand von anschaulich präparierten Beleg-Tag- und Nachtaltern in sechs speziellen Insektenkästen. Viele Fragen wurden beantwortet über Herkunft und Artennamen.
Im Anschluß begann der Lichtbildvortrag zu den heimischen Nachtfaltern. Als erstes wurde über die Herkunft des Wortes 'Schmetterling' aufgeklärt, worüber sich wohl kaum einer der Anwesenden vorher schon einer mal Gedanken zu gemacht hatte.
Denn der Name Schmetterling ist noch gar nicht mal so alt, früher wurden hauptsächich noch die damaligen Begriffe 'Tagvögel' für Tagfalter und 'Nachtvögel' für Nachtfalter verwendet. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts setzte sich der Begriff 'Schmetterling' durch. Dieser sei darauf zurückzuführen, dass einige Arten vom Rahm angezogen würden, der beim Butterschlagen entstehe und aus dem Schlagen der Butter, dem ‚Schmettern‘ wurde ‚Schmetterling‘.
Der Referent zeigte weiter anhand von Fotos die typischen Nachtfalterarten unserer Region und vermittelte interessante Informationen zur Lebensweise, Partnersuche und dem Schutz vor Fressfeinden der verschiedenen Arten.
Nach dem Vortrag war es dann so dunkel geworden, dass der eigentlich Leuchtabend beginnen konnte. Hierzu hatte Herr Roth einen 'Leuchtturm' aufgebaut, bestehend auf einem lichtdurchlässigem Netzt, in dessen Inneren eine Leuchtanlage mit verschiedenen Lampen aufgehängt waren.
Zuerst kamen die Falter im minutentakt angeflogen und setzten sich auf das Netz, später kamen sie immer mehr und immer schneller und setzten sich hin, so dass man sie, mit einer Taschenlampe angeleuchtet, gut beobachen und fotografieren konnte. Die schönen und interessanten Arten wurden von Herrn Roth abgefangen, bestimmt und man hatte die Möglihkeit die Falter in Ruhe zu fotografieren.
Herr Roth Bestimmte die am Leuchtturm sitzenden oder flatternden Arten, und ordnete sie den verschiedenen Nachtfalter-Familien zu, die teilweise interessante Familiennamen besitzen. Hier gab es unter anderem Spinner, Eulen, Spanner und Schwärmer. Die Artenvielfalt unter den Nachtfaltern ist enorm. Befinden sich unter den in Deutschland vorkommenden fast 3.700 Schmetterlingsarten nur ca. 190 Tagfalterarten, der ganze Rest, also um die 3.500 Arten gehören zu den Nachtfaltern.
So nach und nach wurde es später und kälter, so dass die ersten Besucher nach Hause gingen. Gegen kurz vor 2 Uhr nachts war dann der Leuchtabend zu Ende und die letzten Teilnehmer fuhren nach Hause.
Ein interessanter Abend, bei dem man Schmetterlinge beobachten konnte, die man ansonsten nicht zu Gesicht bekommt
Nachfolgend einige der Arten, die am Leuchtturm saßen.